Wie gefährlich sind deine Kids & Teenager?

Droht ein Kind oder Jugendlicher und neigt zu zielgerichteter Gewalt? Scheint die Person fähig zur Umsetzung? Bis du unsicher, was zu tun ist oder hast du Angst?

 

Genau hinsehen lohnt sich

 

Vieles kann wertvolle Hinweise über deine SuS liefern. z.B.:

  • Seine Einstellung gegenüber Gewalt
  • Konflikt- und Gewalterfahrung
  • Aktuelle Trennungs- oder Demütigungserfahrungen
  • Schützende Faktoren innerhalb der Familie, der Peergroup oder der Schule usw.

Es lohnt sich, genau hinzusehen, Aussagen oder auffälliges Verhalten zu beachten und möglichst im Team das Beobachtete zu bewerten.


Vier Schutzfaktoren

 

Bei auffälligen Jugendlichen ist nicht nur nach problematischen Faktoren zu suchen, sondern es sind gleichfalls auch schützende Faktoren zu berücksichtigen. Liegen Schutzfaktoren in ausreichender Intensität vor, so werden selbst Jugendliche mit intensiven Gewaltphantasien diese Phantasien nicht in der Realität umsetzen. Hier ist vor allem das sogenannte «soziale Band» eines Jugendlichen relevant. Es besteht aus vier Faktoren, die gemeinsam der Ausübung einer schweren Gewalttat entgegenwirken. Sind diese vier Faktoren nachweislich stark ausgeprägt vorhanden – ist ein Jugendlicher also sozial gut eingebunden, so ist es sehr unwahrscheinlich, dass er ein School Shooting umsetzen wird. Erst wenn diese Faktoren nur schwach ausgeprägt sind, ist er in der Lage, seine Tötungshemmung zu überwinden und eine bislang nur phantasierte Tat zielgerichtet zu realisieren.


1. Stabile emotionale Bezugspersonen

 

Wenn der Jugendliche Menschen in seinem Umfeld hat, denen er seine Nöte schildern kann und von denen er glaubt, dass sie ihm in Krisensituationen helfen werden, so sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er eine schwere Gewalttat ausüben wird. Bei diesem und den weiteren Faktoren ist es jedoch überaus wichtig, stets die subjektive Sichtweise des Jugendlichen selbst zu berücksichtigen. Es ist gut möglich, dass sich zum Beispiel seine Eltern sogar aktiv um den SuS bemühen, er jedoch aus seiner eigenen Sichtweise heraus keine emotionale Verbindung zu ihnen spürt. Ausschlaggebend ist in Bezug auf die Faktoren des sozialen Bandes immer seine eigene Weltsicht.

 

2. Gefühl der Selbstwirksamkeit

Spürt ein Jugendlicher seine Selbstwirksamkeit beziehungsweise glaubt er, eine positive Zukunft für sich aus eigener Kraft erreichen zu können, so sinkt die Wahrscheinlichkeit einer durch ihn verübten Gewalttat.

 

3. Soziale Einbindung

Je stärker ein Jugendlicher in traditionellen Gesellschaftsbezügen verankert ist (je besser er also in Schule, Hobbys, Vereinsstrukturen eingebunden ist), desto eher wird er sich als ein Teil der Gesellschaft fühlen und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gewalttätig wird.

 

4. Normtreue

Je stärker er an den Sinn von traditionellen Normen und Werten glaubt (relevant sind vor allem Normen zum Gewaltverzicht), desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er gegen diese Normen und Werte verstossen wird.

 



Was meinst DU?

  • Ist das ein Thema in eurer Organisation?
  • Wie gehst du mit dieser Problematik um?
  • Welche guten oder allenfalls schlechten Erfahrungen hast du in diesem Zusammenhang gemacht?
  • Bitte antworte im Kommentarfeld und rege eine Diskussion an - wir können alle voneinander lernen. Danke!


Hier findest du dazu Hilfe im KRISENKOMPASS®-Schule

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